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KARIN MIKLIS SCHREIBT AM PALMSONNTAG, DEN 10. April 2022

Geld regiert die Welt 

… und wir sind mittendrin

Warum nur blieb dieses Blatt Papier länger weiß als sonst, wenn ich zu einem bestimmten Thema schreibe? Ganz klar: weil es jetzt und hier an dieser Stelle um GELD geht! Und da fehlt es uns Älteren und somit auch mir, immer noch an schwer verständlicher Sachkunde und daraus folgend an Lockerheit! Unvorteilhaft kommt hinzu, was uns seit frühster Kindheit eingebläut wurde: ÜBER GELD SPRICHT MAN NICHT! GELD VERDIRBT DEN CHARAKTER UND GELD ALLEIN MACHT NICHT GLÜCKLICH! Letzteres erschien mir als Kind in Zeiten von Knappheit unter Ulbricht und Honecker, nicht wirklich plausibel! Dabei sagt man zu solchem Geld, von dem ich hier fortan spreche, es ist REDLICH VERDIENT! Als LPG-Bauern von Typ 1, schufen meine Eltern durch ihre Arbeit auf dem Feld und auf dem Hof, im Stall und im Haus, real existierende Waren und Werte von Nutzen. Das fühlte sich gut und ehrenhaft an! Vielleicht eine Erklärung dafür, weshalb ich auf dem Foto unter ALTES, als Mehl-Absackerin, nicht unglücklich ausschaue. Ähnlich verhielt es sich, wenn Meta, Wanda und die anderen Schwarz-Weißen, unter den geschickten Händen meines Vaters, prächtige Kälber gebaren! Die dadurch gesteigerte Milch-Leistung der Kühe erhöhte sich auf diese Weise enorm und spülte zusätzlich (Ost-) Mark in die Haushaltskasse der Familie Mau in Niendorf.

Extrawünsche bekamen wir Kinder dadurch häufiger erfüllt, als Mitschüler, die z.B. in Malliß, im Neubau wohnten. Aber solche und andere kleine Freuden halten Menschen niemals dauerhaft davon ab, Veränderungen herbeizusehnen. Schon gar nicht, wenn die anscheinend heilere Welt gleich nebenan, im Westen, mit D-Mark und Bananen lockt! Dann wird die passende Gelegenheit beim Schopfe gepackt und ein Regime gestürzt!

Zum Glück gewaltfrei gelang das 1989. So nach und nach, wie fast immer, wenn zwei sich zusammentun, kamen dann auch die Schattenseiten des jeweils anderen (Deutschland-) Teils ans Tageslicht. Eines davon, ist das ausschließlich auf Wachstum ausgerichtete, westliche Finanzsystem. Folgenschwer deutlich spürbar: 2008, als Finanzkrise. Zuviel UNREDLICH ERZEUGTES GELD überschwemmte als Banken-Rettungspaket von da an die Märkte und richtete irreparable Schäden an! Doch ein Zurück kam nicht infrage. Jeder wusste das und jetzt seid ehrlich zu Euch selbst! Etwas anderes, als uns gesagt wurde, wollte doch auch niemand hören! Nur, damit der gewohnte Trott, bzw. das Absurde, dem es stets auf Neue zu trauen gilt, irgendwie weiter geht! Jetzt stecken wir erneut mittendrin in einem noch viel größeren Schlamassel! Obendrein ist auch noch Krieg in Europa! Wie nun weiter, wenn die Macht daran etwas zu ändern bei den Mächtigsten liegt? Meine Antwort auf diese Frage lautet: solange ich, als gewöhnliche Frau, nicht ohnmächtig bin und eine Stimme habe, möchte ich wenigstens sagen, dass wir über Geld unbedingt reden müssen! Auch darüber, dass die Gier nach noch mehr Geld, tatsächlich den Charakter verdirbt! Das ist schmerzvoll und traurig und hat mit Glück somit nichts mehr zu tun! Kommt dennoch gut durch diese dunkle Zeit!

Eure Karin Miklis

ANMERKUNG DER AUTORIN:

HURRA! GERADE NOCHMAL SCHWEIN GEHABT: DIE LEBENSVERSICHERUNG WURDE AUSBEZAHLT!